Versicherungen für Lehrer
Welche Versicherungen Lehrer wirklich brauchen
Als angehender oder spätestens als fertig ausgebildeter Lehrer benötigst du einen besonderen privaten Versicherungsschutz. Von der Absicherung im Krankheitsfall über Haftpflicht- und Dienstunfähigkeitsleistungen bis hin zur Vorsorge gilt es eine Reihe von Entscheidungen zu treffen.
Wie du bestens abgesichert durch deine berufliche Laufbahn gehst, erfährst du hier.
Diensthaftpflichtversicherung
Das Extra zur Privat-Haftpflichtversicherung
Die erste und wichtigste Versicherung, um die du dich kümmern solltest, ist die Diensthaftpflichtversicherung. Wenn du bereits eine „normale“ Privat-Haftpflichtversicherung hast, solltest du bei dieser die Diensthaftpflichtversicherung einschließen. Einige Versicherer bieten diesen wichtigen Zusatzbaustein an, der für dich aufkommt, wenn du wegen einer Verletzung deiner Dienstpflicht vom Dienstherrn in Regress genommen wirst.
Das kann praktisch der Fall sein, wenn du deine Aufsichtspflicht auf einer Klassenfahrt oder bei Experimenten im Unterricht verletzt und Schüler oder deren Sachen dadurch zu Schaden kommen.
Du solltest besonders darauf achten, dass deine Diensthaftpflichtversicherung auch bei Schäden leistet, die außerhalb des Schulgebäudes entstehen, insbesondere bei Klassenfahrten oder Tagesausflügen.
Leistung auch bei Schlüsselverlust
Auch der Schlüsselverlust sollte ausreichend gedeckt sein. Wenn du den Generalschlüssel deiner Arbeitsstelle verlierst, muss im schlimmsten Fall die gesamte Schließanlage ausgetauscht werden und es können enorme Kosten auf dich zukommen.
Kosten einer Diensthaftpflichtversicherung für Lehrer
Eine Privat-Haftpflichtversicherung samt Diensthaftpflicht und inklusive Leistungen beim Verlust von Dienstschlüsseln gibt es ab etwa 50 EUR pro Jahr. Sehr guter Schutz kostet rund 80 EUR jährlich.
Krankenversicherung für Lehrer
Krankenversicherung als angestellter Lehrer
Als angestellter Lehrer bist du in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert und stehst gar nicht vor der Entscheidung für eine Private oder Gesetzliche Krankenversicherung. Trotzdem kannst du dir in dem Fall Gedanken über Krankenzusatzversicherungen machen. So kannst du auch als gesetzlich Versicherter in den Genuss von privaten Leistungen kommen. Die meisten Versicherer bieten hierbei ein ziemlich breites Spektrum an. Von ambulanten Tarifen über das Einbettzimmer und die Chefarztbehandlung bis hin zur Zahnzusatzversicherung ist alles dabei und lässt sich individuell zusammenstellen.
Krankenversicherung als Beamter
Als Lehrer im Beamtenverhältnis hast du, wie alle Beamten, Anspruch auf Beihilfe (das heißt, dass der Dienstherr bereits für einen nicht unerheblichen Teil deiner Krankheitskosten aufkommt) und kannst zwischen der Privaten und der Gesetzlichen Krankenversicherung wählen. Entscheidest du dich für die Gesetzliche Krankenversicherung, erlischt dein Beihilfeanspruch. Da du den vollen Beitrag selbst zahlen musst, sind hierbei die Beiträge auch deutlich höher als bei einer Privaten Krankenversicherung.
Entscheidest du dich hingegen für eine Private Krankenversicherung und somit auch für deinen Beihilfeanspruch, übernimmt einen Teil deiner gesundheitlichen Leistungen dein Dienstherr. Die genaue Höhe deines Beihilfeanspruchs richtet sich nach u.a. nach der Zahl deiner Kinder und liegt zwischen 50% und 80%. Für den restlichen Teil kommt dann dein gewählter privater Versicherer auf. Da du so nur einen Teil der Krankheitskosten selbst versichern musst, ist dein Beitrag entsprechend geringer als bei einer Gesetzlichen Krankenkasse.
Die Leistungen bei dieser Variante in den meisten Fällen ebenfalls um einiges besser. Worauf du im Detail bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung im Referendariat achten solltest, erfährst du im Blogartikel „Krankenversicherung für Referendare“.
Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer
Das Extra zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist eine Art Berufsunfähigkeitsversicherung in einer besonderen Variante speziell für Beamte. Denn wenn du einmal deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst, giltst du als dienstunfähig. Um dich gegen finanzielle Schäden abzusichern, der dir durch die Einbußen deines Verdienstes in diesem Fall drohen, bieten einige wenige Versicherer die Dienstunfähigkeitsversicherung an.
Hier lohnt sich ein früher Abschluss besonders
Wichtig ist hierbei noch zu bedenken, dass je früher du dich für eine Dienstunfähigkeitsversicherung entscheidest, desto niedriger der monatliche Beitrag ist. Außerdem können dir gesundheitliche Probleme die Aufnahme seitens des Versicherers erschweren oder gar unmöglich machen, wenn du den Abschluss der Dienstunfähigkeitsversicherung zu lange hinauszögerst.
Altersvorsorge für Lehrer
Auch Lehrer haben eine Rentenlücke
Wenn du Lehrer im Beamtenverhältnis bist, erhältst du eine Beamtenpension, als Lehrer im Angestelltenverhältnis bist du ganz normal gesetzlich rentenversichert. Doch keine der beiden Varianten bietet dir eine Altersrente auf dem Niveau der letzten Dienstbezüge. Man spricht bei der Differenz zwischen den vorherigen Bezügen während des Berufslebens und den Bezügen als Rentner oder Pensionär von der Rentenlücke.
Zusätzlich zur Altersvorsorge über die gesetzliche Rentenversicherung oder dem Dienstherren solltest du daher privat vorsorgen. Hierbei hast du verschiedene Möglichkeiten, die zum Teil sogar noch staatlich gefördert werden.
Riester-Rente
Mit einer Riesterrente sicherst du dir die jährliche staatliche Zulage von 154 EUR und nochmal bis zu 300 EUR pro Kind. Besonders junge Sparer profitieren von dem Konzept Riester. Vom Staat bekommen alle unter 25-Jährigen zusätzlich 200 EUR geschenkt.
Der Sinn hinter der Riester-Rente ist, dass du dir heute schon einen gewissen finanziellen Standard für deine Zeit als Rentner sicherst. Du sorgst also für die sog. Rentenlücke vor, die zwischen deinem letzten Einkommen als berufstätiger Lehrer und deiner Altersrente entsteht. Eine Riester-Rente wird ebenfalls lebenslang gezahlt.
Welche Variante für deine Riester-Rente die Richtige ist, erfährst du im Blogartikel „Riester Banksparplan, Fondssparplan oder Rentenversicherung?“.
Fonds-/Banksparplan (ohne Riester-Förderung)
Bei einem Bank- oder Fondssparplan zahlst du in regelmäßigen Abständen auf ein Sparbuch oder in Investmentfonds ein. So bekommst du die Möglichkeit, in der Sparphase flexibel zu sein und im Falle eines Fondssparplans zudem eine hohe Rendite zu erwirtschaften.
Hierbei lohnt sich ein besonders genauer Blick auf die kalkulierten Kosten sowie das Renditepotenzial, damit du wirklich das Maximale aus deinem eingezahlten Geld rausholst.
Bausparvertrag
Wenn du dich für einen Bausparvertrag entscheidest, sparst du für eine Alterssorge, bei der du bereits schon vor Renteneintritt etwas hast. Mit einem Bausparvertrag musst du auch nicht zwangsläufig eine Immobilie finanzieren. Auch Hausbesitzer können das Geld für Renovierungs- oder Umbauarbeiten nutzen.
Der Bausparvertrag ist eine Mischung aus Spar-und Darlehensvertrag. Sparsumme und Beiträge werden bereits vor Vertragsabschluss festgelegt. Deshalb gelten Bausparverträge im Vergleich zu anderen Verträgen als besonders sichere Variante fürs Alter vorzusorgen.
Da Lehrer ein sehr sicheres Einkommen beziehen, sind Immobilien für sie grundsätzlich eine sehr gute Altersvorsorge. Wie genau Bausparen funktioniert und was es dir bringt, liest du im Blogartikel „Was ist ein Bausparvertrag?“.
Private Rentenversicherung
Mit einer privaten Rentenversicherung sicherst du dir eine lebenslange monatliche Rentenzahlung.
Die Erträge auf das gesparte Kapital sind während der Ansparphase komplett steuerfrei. So ist der Zins- und Zinseszinseffekt sehr hoch. Im Rentenalter müssen dann nur die Erträge versteuert werden, in einigen Fällen sogar nur zur Hälfte.
Welche Versicherungen Lehrer wirklich brauchen?
Darauf können wir dir pauschal keine Antwort geben, denn welche Versicherung Lehrer brauchen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch die Beitragshöhe der Versicherungen und Sparmaßnahmen ist von vielen individuellen Faktoren abhängig.
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